Hier gibt es immer noch genügend, dass das Haus verlassen kann.
Vor einigen Wochen hatte ich schon einmal versucht, Fotos auszusortieren. Und ich war kläglich gescheitert. Es ist halt ein Thema, das nicht ganz so einfach ist. Man trennt sich ja auch von Erinnerungen. Und das sollte man nicht unterschätzen.
Aber jetzt war der richtige Zeitpunkt gekommen. Versuchen wir es doch einmal mit den Fotos zum Thema Patchwork.
In den 1990er Jahren war Internet noch ein Fremdwort für mich. Da wurde auf Ausstellungen und bei Patchworktreffen fleißig fotografiert. Eine Freundin brachte jede Menge Fotos von einem USA Besuch mit. Das waren damals Schätze! Es gab hier nur wenige Bücher zu dem Thema zu kaufen und auch Zeitschriften waren anfangs Mangelware.
Also ran, Fotos sichten!
Da fanden sich Einladungen zu Quiltausstellungen. Natürlich bin ich hingefahren. Wenn irgendwie möglich, habe ich jede Ausstellung in erreichbarer Entfernung angesehen.
Wenn es terminlich passte, habe ich Kurse besucht. So zum Beispiel bei Mary Ellen Hopkins, die extra aus Amerika angereist war. Welch ein Erlebnis. (Keine Frage, ihre Bücher habe ich natürlich auch gekauft. )
Dann bin ich mit einer Freundin zur Quilt Expo nach Innsbruck gefahren. Wann war das? 1996? 1997? War das schön! Es gab Quilts von Kaffe Fassett zu bewundern und einen seiner Diavorträge haben wir auch besucht. Da ging es um die unterschiedlichen Grautöne. (Warum muss ich da jetzt an Loriot denken? Egal.) Später habe ich ihn noch einmal in Berlin gesehen. Nur so am Rande bemerkt, auch da wurde für Nachschub fürs Bücherregal gesorgt. Bücher, von ihm signiert!!!
Manchmal konnte ich meinen Mann zu sonntäglichen Ausfahrten überreden. Das war nicht immer leicht, mein Mann war beruflich viel unterwegs. Und so ein Sonntag in Haus und Garten, das war das, was er verlockend fand. Aber oft reichten meine Überredungskünste. Merkwürdig fand er nur, dass meist rein zufällig Patchworkausstellungen auf dem Weg lagen. Naja, wenn man schon mal vorbeikommt, dann kann man sich das auch anschauen. Eines hat er allerdings nie verstanden. Einmal die Ausstellung anschauen, gut und schön. Aber weshalb will sie noch unbedingt eine zweite oder gar dritte Runde drehen. Und warum findet sie gleich Gesprächsstoff mit doch völlig unbekannten Menschen? Naja, Patcher eben.
Da war es von Vorteil, wenn diese Ausstellungen in schönen Gebäuden stattfanden. Das hat wiederum sein Interesse geweckt und unsere Welt war in Ordnung.
Schade, diese Ausstellungen vermisse ich sehr. Danke, dass ich so viele Quilterinnen bei der Gelegenheit kennenlernen durfte.
Muss ich wirklich noch all die Fotos haben? Nein, muss ich nicht. Diesmal konnte ich mich tatsächlich trennen. Schön war die Zeit, aber jetzt dürfen die Bilder gehen.
Ich habe mir jedes einzelne Bild angesehen. Es waren sehr sehr viele Fotos. Bei 300 habe ich aufgehört zu zählen. Die Zahl werde ich jetzt anrechnen. Glaubt mir, es waren wirklich deutlich mehr.
Also:
300 Fotos weniger.
Diesen Post darf ich gleich bei Elke (valomea) verlinken.
Macht es gut, behaltet den Überblick und bleibt gesund.