Donnerstag, 27. Mai 2021

Wetterquilt April 1950 - 2020

Jetzt wird es aber wirklich Zeit, dass ich meine Fortschritte für den Temperaturquilt für die Jahre 1950 und 2020 zeige. 

Im April 2020 war es deutlich wärmer als im April 1950. 

 

So sehen die Monate Januar - April im Jahr 1950 aus.

Und hier die gleichen Monate im Jahr 2020.

Auf den letzten beiden Fotos wirken die Farben etwas blasser als in Wirklichkeit. Aber ich denke, man die Unterschiede gut erkennen.

Ein paar Erinnerungen möchte ich wieder mit euch teilen. 

Im April 1951 bin ich in die Schule gekommen. Ganz stolz mit Tornister, Tafel, Schwamm und Lappen ging es los. Ich konnte die Zeit kaum abwarten. Hatte ich es doch durchgesetzt, dass ich ein Jahr zu früh eingeschult wurde als es eigentlich üblich war. Aber meine Freundin Uschi war ein Jahr älter. Und ich konnte es mir nicht vorstellen, dass ich zu Hause bleiben sollte und sie schon in die Schule durfte.

Bilder vom Schulstart existieren nicht. Weder meine Freundin Uschi noch ich haben eine Erinnerung an eine Schultüte. Es waren schlechte Zeiten, vielleicht gab es damals keine.

Die Begeisterung bekam bald erste Dämpfer. Irgendwelche Vergehen während des Unterrichts, z. B. Lachen zur falschen Zeit, Unaufmerksamkeit usw. wurden gleich mit Schlägen geahndet. Hände auf der Tischplatte der Schulbank ausstrecken und dann gab es was mit dem Holzlineal. Das tat weh.

Glücklicherweise hatten wir diese Lehrerin nur ein Jahr lang. Ich glaube, ich hätte sonst die Lust an der Schule verloren. Aber glücklicherweise gab es danach andere Erfahrungen. 

Im April hatte meine Mutter Geburtstag. Am 21. April 2021 wäre sie 100 Jahre alt geworden.

Hier auf dem Foto ist sie zusammen mit ihrer Großmutter zu sehen.


 Wie alt mag sie damals gewesen sein? 1 Jahr, 2 Jahre? 

Was kann ich über meine Mutter schreiben? Mit dem Haushalt hatte sie normalerweise nicht viel am Hut. Das Kochen und Backen übernahm meine Großmutter. Ich bin ja in einem Dreigenerationenhaushalt aufgewachsen. Obwohl: ihre Hühnersuppe und das traditionelle Grünkohlessen, das ist ihr später immer sehr gut gelungen.

Meine Mutter ist sehr rasch nachdem mein jüngerer Bruder aus dem "Gröbsten heraus war", wie man so schön sagt, in ihren Beruf zurückgekehrt. Damals hier in der Bundesrepublik eher ungewöhnlich. Im Kostüm ging es damals adrett frisiert schon früh aus dem Haus, sie hatte eine kurze Mittagspause und gegen Abend kam sie zurück. Meist war sie dann müde. Es war ein anstrengender Arbeitstag. Die Strecke legte sie bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad zurück. 

Handarbeiten waren nicht ihr Ding. Notgedrungen hat sie als ich noch klein war, den einen oder anderen Pullover für mich gestrickt. Aber das waren Ausnahmen. Damals gab es kaum etwas zu kaufen.

Nachdem sie im Ruhestand war, hat sie sich von mir die Hardangerstickerei zeigen lassen und sehr viele kleine Deckchen in der Technik gearbeitet. Sie werden von mir auch benutzt. Und Socken hat sie dann gestrickt.

Bei Gelegenheit werde ich mal eines der Deckchen fotografieren. 

Sie hat sehr viel Anteil an meinen Patchworkarbeiten genommen und ihren Freundinnen immer wieder Arbeiten von mir gezeigt.

Im Alter hat sie es sehr genossen, gemeinsam mit uns und unseren Freunden am Tisch zu sitzen und zu diskutieren. 

Im Iahr 2000 ist sie für uns unerwartet kurz vor ihrem 79. Geburtstag verstorben.



 

Freitag, 21. Mai 2021

Über die Regenbogenbrücke


Timmy

20.04.2005 - 18.05.2021

ist über die Regenbogenbrücke gegangen. Ich vermisse ihn so sehr.

Timmy hatten wir aus dem hiesigen Tierheim, in dem er auch geboren wurde. Er war schon einmal vermittelt, wurde aber wieder zurückgegeben, weil er nicht umgänglich war. Angeblich. Wir haben nichts davon gemerkt.

Timmy hatte die Übersicht über Haus und Garten.


Er hatte die Oberaufsicht, wenn mal wieder ein Quilt im Garten fotografiert werden sollte


 Ja, so hängt er gut, so kann es bleiben

 

Wer bewacht zukünftig meine Restekisten?


Wer hilft mir beim Heften?


 Ab jetzt wacht keiner mehr über die Weihnachtsgeschenke. Timmy hat übrigens auch immer etwas bekommen. Leckerlis natürlich.

 

Nur selten hat er sich beschwert. "Wieso packt meine Dosenöffnerin in der Weihnachtszeit Engel auf die Fensterbank, das ist doch mein Platz. Den schiebe ich erstmal an die Seite."

 

Und manchmal gebraucht ein Kater nach nächtlichen Ausflügen auch seine wohlverdiente Ruhe. Da ist so ein Nähtisch doch ganz nützlich.



Normalerweise hat Timmy im Sommer einen Gartenstuhl für sich beansprucht. Notfalls hat er sich aber eine Notlösung einfallen lassen. Vielleicht etwas unbequem, aber die Katzenminze in den Töpfen hat die Entscheidung leichter gemacht.


Bequemer ist natürlich der von der Dosenöffnerin benähte Liegestuhl.

 

Unbestritten waren seine Qualitäten als Quiltinspektor. Er hat weder "abbe" Ecken noch unegale Quiltstiche reklamiert.


Und manchmal hat er sich wohl gefühlt wie der "Prinz auf der Erbse". 


 

Leb wohl, kleiner Timmy. Du hast uns so viel Freude gemacht.

 

Ich bin mir sicher, am Ende des Regenbogens wird sicherlich Kitty auf ihn warten. 

Kitty war die Katze, die vor Timmy unser Katzenglück war. 2003 stand sie eines Tages bei uns vor der Tür, ließ sich nicht abweisen und wollte unbedingt bei uns bleiben. Ob ihr es glaubt oder nicht, sie hat mit ihren kleinen Pfötchen immer an das Fenster geklopft.

Wir haben recherchiert, wem diese Katze gehört. In der Nachbarschaft war nichts bekannt, wir haben bei der Stadt angerufen und im Tierheim. Sie wurde nirgends vermißt und beide Stellen waren froh, dass wir uns um sie kümmern wollten bis sich ein Besitzer melden würde. Aber keiner wollte diese kleine Katze haben. Man hatte sie wohl ausgesetzt. Der Tierarzt schätzte sie auf ca. 10 Jahre. Wir haben sie Kitty genannt und 2 Jahre haben wir ganz viel Freude mit ihr gehabt. 2005 mussten wir leider von ihr Abschied nehmen. 

Einer ihrer Lieblingsplätze war übrigens die Computertastatur. Und Quilts liebte sie natürlich auch sehr.

Kitty und Timmy, es war eine schöne Zeit mit euch beiden Samtpfoten. Ihr habt unser Leben bereichert. Wir vermissen euch sehr.



 


 

Donnerstag, 20. Mai 2021

Überraschungspost und Erinnerungen

Ende der letzten Woche hatte ich eine Überraschung in meinem Briefkasten. Katrin hat mir eine ganz tolle Karte geschickt, die viele Erinnerungen ausgelöst hat.

Schaut euch die Karte mal genau an. Seht ihr den Schnittmusterbogen, seht ihr die Nähmaschine und die vielen schönen Stoffstückchen?

Die Nähmaschine hat ein wenig Ähnlichkeit mit der ersten elektrischen Nähmaschine, die ich mir als junges Mädchen gekauft hatte vom Taschengeld, dass ich von meiner Oma bekam. Das waren jeden Monat 20 DM, die ich immer sofort auf ein Sparbuch brachte. Für andere Ausgaben reichte mir das Taschengeld, das ich von meinen Eltern bekam. Und bald habe ich ja auch eigenes Geld verdient.  So groß waren die Ansprüche nicht. Übrigens, als ich geheiratet habe, gab es weiterhin Taschengeld von Oma. Aber nun wurde das geteilt. Ich bekam 10 DM und die anderen 10 DM bekam mein Mann.
Ich habe mir damals Kleidung genäht. Und mir dann auch die Modezeitschriften selbst gekauft. Burda war meine bevorzugte Wahl. In der Zeitung waren Schnittmusterbögen. Für jedes Modell gab es eine bestimmte Musterreihenfolge auf dem Bogen. Mit Hilfe eines Kopierrädchens wurde dann der gewünschte Schnitt auf Packpapier übertragen. Dabei musste man höllisch aufpassen, dass man auch wirklich nur dem entsprechenden Muster folgte. Wenn es dumm lief, dann konnte man auch schon einmal durcheinanderkommen. Und man durfte auch nicht vergessen, die Zeichen zu übertragen, die man benötigte um die einzelnen Schnittmusterteile nachher korrekt miteinander zu verbinden.

Das Kopierrädchen habe ich noch in meinem Besitz.

Schöne Stoffe wurden gekauft. Viele auch in fröhlichen Farben. Und Pünktchen waren damals ganz modern. 

Später habe ich mir meine Kleidung fertig gekauft. Übrigens: frau trug damals hauptsächlich Röcke oder Kleider. Hosen warennicht üblich. 

Vielen Dank nochmals, liebe Katrin. Es war für mich eine besondere Überraschung.

Bis bald 

Renate


 



Dienstag, 11. Mai 2021

Ein Erfolgserlebnis

 Könnt ihr euch noch daran erinnern? Immer wieder habe ich POTC Blöcke (Patchwork of the Crosses) in der EPP Technik genäht. Das bedeutete : Schablonen auf Papier ausdrucken, diese möglichst genau ausschneiden, Stoffe aussuchen, grob zuschneiden und diese über die Pappierschablonen heften. Immer wenn es paßte, habe ich die Stoffe gezielt zugeschnitten, um besondere Effekte zu erzielen. Alles wurde ausgelegt und dann zusammengenäht. Als Schablonengröße hatte 1.125 inch gewählt. Hier ein paar Beispiele:



Jeder Block hat 24 Teile aus farbigen Stoffen und 24 Teile aus einem Hintergrundstoff. Der ist bei mir hell.

60 solcher Blöcke hatte ich genäht und davon  56 für meinen Quilt ausgesucht. Es sollte ein Quilt für das Doppelbett werden. 

Dann habe ich weitere Quadrate ausgeschnitten. Die waren erforderlich, um die Blöcke miteinander zu verbinden. Danach kamen noch die Eckblöcke für die einzelnen Quadrate. Danach kamen noch weitere Randblöcke. 

Gezählt habe ich alle Teile. Es sind genau 4.290 Teile, die für diesen Quilt erforderlich waren. 

Lange Zeit habe ich gedacht, diesen Quilt kriegst du nie fertig. Was hast du dir bloß dabei gedacht, dann auch noch alles mit der Hand zu quilten! Er lag viele Monate halb fertig in der Ecke. Ehrlich gesagt, ich hatte die Lust fast verloren. Aber in diesem Jahr wollte ich es wissen! Seit Anfang Februar habe ich fast jeden Tag daran gequiltet. Viele, viele Stunden. 

Und nun?   ...........  Er ist fertig! ..........  Jawoll!!!!

Ganz stolz präsentiere ich meinen POTC Quilt und da niemand da ist, der den Quilt halten kann, zeige ich ihn sozusagen im Einsatz. Da liegt er in unserem Schlafzimmer auf dem Bett.

Ich finde, er sieht super aus! 

Jede Hexagon Schablone ist nachgequiltet. Ebenso die großen Verbindungsquadrate. 

Kann man das auf dem Foto erkennen?


Als Vlies hatte ich ein 80/20 Baumwoll/Polyestervlies gewählt und der Quilt hat eine helle Rückseite. 

Der Quilt hat eine stattliche Größe. ca. 2,55 m x 2,90 m ist er groß. Und ehrlich gesagt, zwischendurch habe ich mich immer gefragt, was mich da eigentlich geritten hat, ein solches Riesending zu nähen und dazu noch komplett mit der Hand. Lediglich das Binding habe ich auf der Vorderseite mit der Maschine angenäht.

Ich freue mich so sehr, dass der Quilt endlich fertig ist. 

 

Es ist ja nicht so, dass ich vorher keinen Quilt als Tagesdecke hatte. Da gibt es ja außer einem Weihnachtsquilt (nur für den Monat Dezember) noch den Antique Quilt. Daran könnt ihr euch nicht mehr erinnern oder ihr hattet ihn noch nie gesehen?

Okay, dann gibt es auch davon noch ein Foto. Auch der Quilt hat eine stattliche Größe wie man sieht. Er ist teils mit der Hand, teils mit der Maschine genäht und mit der Hand gequiltet.

Nun kann ich nach Lust und Laune wählen, welcher Quilt auf das Bett kommt.

Ein paar Tage gönne ich mir Ruhe bzw. ich überlege, welches meiner WIP's ich jetzt ein wenig voranbringe. 

 

Sonntag, 9. Mai 2021

Überraschung

Welch eine tolle Überraschung war in meinem Briefkasten gelandet. Regina hat mir eine wunderschön gestaltete Karte geschenkt.

Aber schaut mal richtig hin. Das ist nicht einfach eine Karte. Das ist ein kleines Kunstwerk. 

Auf einem Quadrat von nur gut 4 cm hat Regina eine wunderbare Landschaft gestaltet. 

Eine hügelige Landschaft und hinter den Hügeln geht gerade die Sonne auf. Es wird ein wunderbarer Tag werden, am Himmel sind nur ein paar kleine Wölkchen zu sehen. Das Wasser im Bergsee auf der linken Seite ist ganz klar. Herrliche rote Blumen blühen auf der Wiese. Davor ist ein kleiner Fluß, am Ufer sind fruchtbare Wiesen zu erkennen. Wie wäre es mit einem Spaziergang auf der Allee, die gesäumt ist mit Bäumen?  Ist das nicht wunderschön??? Es gibt so viel zu entdecken.

Es hat mich sehr berührt, die Karte mit diesem Motiv zu bekommen.

 Der altrose Hintergrund auf dem Mini-Quiltchen ist für mich ein Zeichen von Lebensfreude! ... und immer wieder geht die Sonne auf. Danach lebe ich seit 5 Jahren. Ich freue mich so sehr über jeden neuen Tag, den ich erleben darf. Egal, was der Tag bringt, es ist ein weiterer Tag, der mir geschenkt wurde.

Diese Karte werde ich rahmen und sie wird einen schönen Platz bei mir finden.

Liebe Regina, ganz herzlichen Dank, du hast mir eine sehr große Freude gemacht.