Jetzt wird es aber wirklich Zeit, dass ich meine Fortschritte für den Temperaturquilt für die Jahre 1950 und 2020 zeige.
Im April 2020 war es deutlich wärmer als im April 1950.
So sehen die Monate Januar - April im Jahr 1950 aus.
Und hier die gleichen Monate im Jahr 2020.
Auf den letzten beiden Fotos wirken die Farben etwas blasser als in Wirklichkeit. Aber ich denke, man die Unterschiede gut erkennen.
Ein paar Erinnerungen möchte ich wieder mit euch teilen.
Im April 1951 bin ich in die Schule gekommen. Ganz stolz mit Tornister, Tafel, Schwamm und Lappen ging es los. Ich konnte die Zeit kaum abwarten. Hatte ich es doch durchgesetzt, dass ich ein Jahr zu früh eingeschult wurde als es eigentlich üblich war. Aber meine Freundin Uschi war ein Jahr älter. Und ich konnte es mir nicht vorstellen, dass ich zu Hause bleiben sollte und sie schon in die Schule durfte.
Bilder vom Schulstart existieren nicht. Weder meine Freundin Uschi noch ich haben eine Erinnerung an eine Schultüte. Es waren schlechte Zeiten, vielleicht gab es damals keine.
Die Begeisterung bekam bald erste Dämpfer. Irgendwelche Vergehen während des Unterrichts, z. B. Lachen zur falschen Zeit, Unaufmerksamkeit usw. wurden gleich mit Schlägen geahndet. Hände auf der Tischplatte der Schulbank ausstrecken und dann gab es was mit dem Holzlineal. Das tat weh.
Glücklicherweise hatten wir diese Lehrerin nur ein Jahr lang. Ich glaube, ich hätte sonst die Lust an der Schule verloren. Aber glücklicherweise gab es danach andere Erfahrungen.
Im April hatte meine Mutter Geburtstag. Am 21. April 2021 wäre sie 100 Jahre alt geworden.
Hier auf dem Foto ist sie zusammen mit ihrer Großmutter zu sehen.
Wie alt mag sie damals gewesen sein? 1 Jahr, 2 Jahre?
Was kann ich über meine Mutter schreiben? Mit dem Haushalt hatte sie normalerweise nicht viel am Hut. Das Kochen und Backen übernahm meine Großmutter. Ich bin ja in einem Dreigenerationenhaushalt aufgewachsen. Obwohl: ihre Hühnersuppe und das traditionelle Grünkohlessen, das ist ihr später immer sehr gut gelungen.
Meine
Mutter ist sehr rasch nachdem mein jüngerer Bruder aus dem "Gröbsten
heraus war", wie man so schön sagt, in ihren Beruf zurückgekehrt. Damals
hier in der Bundesrepublik eher ungewöhnlich. Im Kostüm ging es damals adrett frisiert schon früh aus dem Haus, sie hatte eine kurze Mittagspause und gegen Abend kam sie zurück. Meist war sie dann müde. Es war ein anstrengender Arbeitstag. Die Strecke legte sie bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad zurück.
Handarbeiten waren nicht ihr Ding. Notgedrungen hat sie als ich noch klein war, den einen oder anderen Pullover für mich gestrickt. Aber das waren Ausnahmen. Damals gab es kaum etwas zu kaufen.
Nachdem sie im Ruhestand war, hat sie sich von mir die Hardangerstickerei zeigen lassen und sehr viele kleine Deckchen in der Technik gearbeitet. Sie werden von mir auch benutzt. Und Socken hat sie dann gestrickt.
Bei Gelegenheit werde ich mal eines der Deckchen fotografieren.
Sie hat sehr viel Anteil an meinen Patchworkarbeiten genommen und ihren Freundinnen immer wieder Arbeiten von mir gezeigt.
Im Alter hat sie es sehr genossen, gemeinsam mit uns und unseren Freunden am Tisch zu sitzen und zu diskutieren.
Im Iahr 2000 ist sie für uns unerwartet kurz vor ihrem 79. Geburtstag verstorben.