Donnerstag, 6. Januar 2022

Weniger ist mehr - 1000 Teile raus - der Anfang

Elke (Valomea) schlägt Entrümpeln vor und bei dieser Aktion muss ich einfach  mitmachen. 

Wir sind jetzt  in einem Alter, da sollte man sich von einigen Dingen trennen, sich von Ballast befreien und alles ein wenig klarer gestalten. Und ich habe festgestellt, bei uns im Haushalt ist sehr viel vorhanden, dass nicht mehr benötigt wird.

Der Anfang ist bei mir allerdings ganz anders gestartet als ursprünglich geplant. Heiligabend und am 1. Weihnachtstag waren Tochter und Schwiegersohn da. Wir haben über dieses und jenes gesprochen und dann hat mich wohl der Teufel geritten und ich habe ein ganz klein wenig gejammert (wirklich nur ganz wenig), dass sich bei uns viel zu viel angesammelt hat. Vor 36 Jahren haben wir dieses Haus bezogen, in 57 Jahren Ehe sammelt sich das eine oder andere an und als das Haus von meinen Eltern und später das Haus von Schwiegereltern geräumt wurde, nun ja, da hat doch tatsächlich einiges den Weg zu uns gefunden. Mit anderen Worten, ich habe da einiges "angeschleppt". Wir verfügen über einen großen Keller, da gab es immer ein Plätzchen für Dinge mit Erinnerungen. Waren es nun wirklich die Erinnerungen? Vielleicht fand ich es auch zum Wegwerfen zu schade. Und auch der Geschmack hat sich geändert. Früher gab es "Stehrümchen", jetzt mag ich es lieber schlichter.

Der große Vorratskeller hatte mich schon lange beschäftigt. Meine Güte, was war da alles zu finden. Blechdosen ohne Ende. Was soll ich noch damit? Ich backe keine Kekse mehr. Vasen ohne Ende. Das können ein paar weniger sein. Einweckgläser ohne Ende. Was will ich noch damit? Wir bauen kein Gemüse an, ich koche nichts mehr ein.  Blumenübertöpfe ohne Ende. Mag ich die noch? Müssen es so viele sein? Teile von Ess- und Kaffeeservicen, einiges vollständig, von einigen übriggebliebene Tassen oder Teller. Will ich davon noch meinen Kaffee trinken?

Wie auch immer, meine Familie hörte sich das alles an. Tochter und Schwiegersohn reisten am 1. Weihnachtstag wieder ab und am 2. Weihnachtstag klingelte das Telefon. Tochter und Schwiegersohn möchten mir ein verspätetes Weihnachtsgeschenk machen und den Vorratskeller aufräumen. Und zwar schon am Dienstag, dem 28.12. sollte das Ganze starten. Ach du Schreck! Wie jetzt? So plötzlich? Hatte ich das so gemeint? Wovon sollte ich mich denn so schnell trennen? Vielleicht verschieben wir es auf den Sommer? Aber von jetzt auf gleich? Für 3 oder 5 Teile lohnt sich doch nicht die lange Fahrt für die beiden. Wir haben eine Stunde emotional - sehr emotional - diskutiert. Ergebnis: Okay, sie können kommen, aber ich werde bestimmen, was das Haus verläßt und was nicht. Dem besten aller Ehemänner wurde alles schonend beigebracht. So vor vollendete Tatsachen gestellt, hat er dann noch schnell zwei Ecken für tabu erklärt. 

Schlecht geschlafen habe ich, das könnt ihr mir glauben. Sind das Verlustängste? Naja, hilft nichts, selbstgemachte Leiden. Ich hätte ja den Mund halten können.

Okay, am besagten Dienstag standen beide hochmotiviert und warm angezogen vor der Tür und dann sind wir drei im Keller verschwunden. Im Keller ist es ganz schön kalt. Aber es sollte ja eben jetzt sein und nicht im Sommer.

Und? Wie lief es? Stunde um Stunde haben wir sortiert. Super! Es war erstaunlich. Ich konnte ohne Probleme loslassen. Das hatte keiner von uns erwartet, jedenfalls nicht in dem Maße.

Zunächst mal alles ausräumen, Spinnweben entfernen und Fächer wischen.  In Klappkisten wurde gepackt, was ich sicher nicht mehr benötige. Was ich behalten wollte, wurde wieder in die Regale gestellt.

Wir haben hart gearbeitet. Leider habe ich kein Vorher Bild und es blieb auch keine Zeit, die Dinge zu zählen, die das Haus verlassen haben. Glaubt mir, das war einiges. Macht auch nix, für die Statistik 2022 spielt es ohnehin keine Rolle. Die Aktion war ja 2021. (Hätten sie noch eine Woche mit dem Angebot gewartet, da wäre ich ganz groß rausgekommen.) :-))

Ich zeige euch mal die eine Seite nachher. Ich denke, die anderen beiden geräumten Seiten würden euch langweilen. Es sieht ähnlich aus.

Vorher standen auf dem oberen Regalbrett jede Menge Blechdosen und Einmachgläser. Es waren noch mehr Vasen vorhanden und auf dem Fußboden standen ineinander gestapelt Blumenübertöpfe.

Okay, da steht eigentlich immer noch zu viel. Aber für mich ist es so in Ordnung.  Die ganzen Weihnachtsbecher auf dem oberen Regal werden irgendwann auch noch verschwinden. Aber vorher habe ich den Plan, wenn Corona es zuläßt, alle Nachbarn nächsten Advent zum Glühwein bei uns unters Carport einzuladen. An den Balken möchte ich Quilts aufhängen usw. Vielleicht könnte ich für jeden eine kleine Überraschung nähen? Hach, das stelle ich mir schön vor. Riesenparty? Nicht wirklich, bei uns in der Straße gibt es nur 6 Häuser. Ich immer mit meinen Plänen. :-)

Drei Seiten sind also aufgeräumt. Jetzt fehlt noch der Schrank auf der vierten Zimmerseite.  Das muss nicht gleich jetzt sein, da findet sich bestimmt eine Gelegenheit im Laufe des Jahres.

Das Schönste ist, meine Kinder haben die aussortierten Sachen mitgenommen. Was noch gut war, kam ins soziale Kaufhaus und der Rest wurde entsorgt.

Ihr wollt wissen, wie ich das mit der  "Überrumpelungs-Entrümpelung" heute sehe? Ich bin froh und glücklich und den Beiden sehr dankbar für ihren Einsatz. Und ich vermisse auch nichts. Manchmal muss man vielleicht einen kleinen Schubs bekommen.


Aber nun haben wir 2022 und da soll es losgehen mit der Zählaktion.

Bei mir sind es keine Schuhe. Ich haben begonnen, den Weihnachtskram wieder zu verstauen. Und da ist es passiert. Der Weihnachtsmann hat seinen Kopf verloren. Wie konnte das geschehen.

Was war er einst ein stolzer Bursche. 


Und nun liegt er kopflos neben aussortierten Weihnachtskugeln. Reparieren geht nicht. Es ist auch etwas von der roten Farbe abgeplatzt. Ich fand ihn immer ganz witzig, aber nun ist Zeit für eine Trennung.

 Diese 5 Teile verlassen jetzt das Haus.

Das ist mein Start bei "Weniger ist mehr - 1000 Teile raus". Nicht viel, wie gesagt, es ist ein Start.

Und nun versuche ich, das bei valomea zu verlinken.

14 Kommentare:

  1. Liebe Renate,
    ich bin total beeindruckt von Deiner großen Keller-Entrümpelungs-Geschichte. Tolle Kinder hast Du, die einen Impuls von Dir sofort in eine tatkräftige Unterstützung verwandeln. Echt eine klasse Aktion, died araus geworden ist. Ich würde Dir dafür auch in 2022 100 Teile als Bonus zuschreiben. Aber Du bist durch die Aktion sicher richtig in Schwung, und du wirst weiter fleißig aussortieren. Am Ende des Jahres wird sicherlich eine stattliche Anzahl ausgewandert sein.
    Liebe Grüße Anke

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  2. Liebe Renate,
    auch ich bin von Deiner Entrümpelungsaktion total begeistert.
    Dein Vorratskeller sieht jetzt wirklich sehr freundlich und einladend aus, so schön aufgeräumt.

    Ich kann Dich sehr gut verstehen, da wir - meine Schwester und ich - aktuell ein ähnliches Problem haben.
    Unsere Mutter ist im November 2020 verstorben, und ich bin in die Wohnung unserer Mutter gezogen, meine Schwester wohnt im 1. Stock. Das heißt aber, dass wir nun in dem Haus, vornehmlich im Keller, Sachen von zuvor schon drei "gut gefüllten" Wohnungen haben. Selbstverständlich wurde auch schon das eine oder andere im letzten Jahr im Rahmen von zwei Sperrmüllsammlungen entsorgt - die Sachen und Möbel, die gar nicht mehr gingen -, Einiges wurde auch schon weitergegeben, aber so wirklich viel ist das noch nicht. Und einfach so entsorgen ist für uns - zumindest aktuell - noch keine Option, da hängen doch viel zu viele Erinnerungen daran, sowohl in unseren eigenen und natürlich auch in denen, die aus dem Nachlass unserer Mutter stammen.

    Ich habe bei Elkes Aktion auch erst mit 6 Teilen angefangen. Das wird schon, das Jahr ist ja noch jung!

    Liebe Grüße

    Sabine

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  3. Liebe Renate,
    das hast du so schön geschrieben und ich kann deine inneren Zweifel gut verstehen. Vieles ist einfach noch viel zu "gut" um "entsorgt" zu werden. Ich finde es immer leichter wenn ich weiß dass die Dinge noch jemand anderen glücklich machen.
    LG Maja

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  4. Liebe Renate,
    ups, das war aber eine spontane Aktion euer Kinder, aber so muss das manchmal sein, ehe man lange darüber nachdenkt, einfach anfangen.
    Dein Keller sieht jetzt wunderbar aufgeräumt aus und so hast Du einen guten Überblick, was da ist. Ich bin manchmal zwar ein wenig traurig, dass wir so wenig Platz haben, aber manchmal bin ich doch ganz froh darüber, denn so müssen wir immer zeitnah aussortieren.
    Liebe Grüße Viola

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  5. Mag nicht viel sein, aber ein Anfang. Und zudem hast Du ja erst ganz groß losgelassen. Ich bin ich meinem Leben bereits 17x umgezogen, da ist loslassen ein einfaches und früh gelernt.

    Nana

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  6. Na das hat sich doch gelohnt. So schön aufgeräumt sieht es jetzt aus! Das macht doch glücklich, oder!

    Gruß Marion

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  7. Liebe Renate, was für ein tolles Geschenk Eurer Kinder! Es ist oft leichter, die Dinge gehen zu lassen, wenn Hilfe in der Nähe ist und die Dinge weitergegeben werden können. Da kann ich Dich und Deinen Mann gut verstehen. Ich werde hier in kleinerem Umfang Ordnung schaffen, so zumindest der Plan ;o)
    Ganz liebe Grüße an Dich
    Katrin

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  8. Wow! Liebe Renate, ich kann mir vorstellen wie du dich gefühlt hast und wie erleichtert Du dich jetzt fühlen musst. Eine tolle Idee von den Kindern Dir da zur Seite zu stehen ♥ Der Keller ist das Hoheitsgebiet von meinem Mann da sorgt er für Ordnung, wenn ich zu viel im Keller sammle, dann macht er mich dezent darauf aufmerksam. Gute Idee mit der Weihnachtsdeko anzufangen, meine darf noch etwas stehen bleiben - aber wenn ich es wegräume, werde ich auch genauer hinschauen. Liebe Grüße Patricia
    Etwas geht immer.... hier findest du meinen ersten Beitrag

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  9. Liebe Renate,
    wie gut ich dich verstehen kann, in unserem Keller müsste auch mal aufgeräumt werden. Nach unserer Renovierung im 1. OG haben wir uns vorgenommen, in diesem Jahr den Keller auszumisten. Mein Mann ist gerade in der Werkstattecke ein absoluter Jäger und Sammler ;-)
    Toll sieht dein Keller aus, weiter so! Und wenn der kleine Weihnachtsmann nicht mehr repariert werden kann, dann ist es halt so.
    Ich wünsche dir, dass du dich noch von weiteren Sachen trennen kannst, ganz liebe Grüße an dich, deine Jutta

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  10. Liebe Renate,
    ich wusste ja von Eurer Kelleraktion, aber ich bin trotzdem schwer beeindruckt! Das hat sich absolut gelohnt. Und ich sehe es selbst immer wieder: wenn die Tochter mit kritischem Blick bei mir ist, fällt mir das Loslassen leichter. Wenn sie sagt: "Aber Mama! Das braucht keiner mehr und ich ganz bestimmt nicht!" Man hängt an vielen Teilen eben aus Gewohnheit. Und "Trennungsangst" ist da nicht von der Hand zu weisen. Dass es nicht jedes Mal so viele Dinge sind, ist klar. Ist aber auch egal, Stück für Stück werden wir voran kommen!
    LG
    Elke

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  11. Liebe Renate, So toll wie dein Keller siehts noch nicht mal in meiner Küche aus ;-)))
    Also ich würde das doch fuer 2022 zählen, denn du hattest kaum Wahl wann deine Tochter kommt und hilft.
    Das mit den Nachbar solltest du durchziehen, da habt ihr alle Spaß. (Du natürlich auch Arbeit)
    Pläne muss man haben, nicht alle werden verwirklicht aber das gibt einem doch Antrieb.
    Machs gut diese Woche bis zum nächsten mal,
    Ursula

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  12. Liebe Renate
    Oh das war eine tolle Aktion von deinen Kindern, und so schnell, kann mir vorstellen das das nicht so einfach war. Ich glaub das hätte ich nicht geschafft, da kannst stolz sein auf dich. Ich bringe Sachen die ich ausmustere in die Kirche, die machen 2 oder 3mal im Jahr einen Flohmarkt, auch Kleidung bringe ich in die Kirche. Ab und zu fahre ich auch auf einen Flohmarkt und verkaufe selbst, aber in letzter zeit eher weniger.
    Liebe Grüße Maria

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  13. Hallo Renate,
    das war eine liebe Aktion von deinen Kindern. Manchmal muss man Dinge so schnell angehen, sonst verschiebt man sie wieder auf die lange Wartebank.
    Liebe Grüße Carolyn

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  14. Liebe Renate,
    ich bin von deinem aufgeräumten Regal total begeistert, da habt ihr fleißigst gearbeitet und könnt wirklich stolz darauf sein, am meisten natürlich du, denn es waren ja alles "deine" Sachen.
    Der Weihnachtsmann kam noch dazu, an einem wieder zusammengeklebten hättest du wahrscheinlich keine Freude mehr gehabt, so sollte es wohl so sein.
    Die Idee mit der Glühwein-Party gefällt mir sehr gut, deinen Nachbarn aber garantiert noch besser ;-)
    Liebe Grüße Erna

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