Donnerstag, 15. April 2021

Wetterquilt März 1950 und März 2020

 Jetzt wird es aber auch Zeit, dass ich zeige, wie es bei den Wetterquilts für 1950 und 2020 weitergeht.

Zuerst die beiden Monate


Man kann deutlich erkennen, es ist 2020 mehr Gelb vertreten. Der März 2020 war also wärmer als der März 1950. 

Und wie sieht es aus, wenn es zusammengenäht ist? Bitteschön! Zuerst das Jahr 1950.


Und nun das Jahr 2020


Insgesamt sieht es nicht so dramatisch aus. Das mag aber mit Sicherheit auch daran liegen, dass wir 1950 einen relativ milden Jahresanfang hatten. Ich kann mich da an ganz andere Jahre erinnern. 

Natürlich habe ich wieder in der Erinnerungskiste gekramt. Das gehört für mich einfach bei diesem Projekt dazu. Wie gesagt, das sind meine Erinnerungen. So habe ich es erlebt. Es betrifft nicht immer das Jahr 1950. Es sind Erinnerungen an meine Kindheit.

Im März wurde schon mit der Gartenarbeit begonnen. Es wurde alles umgegraben. Mit der Hand und mit einem Spaten. Eine mühevolle Arbeit. Die Beete wurden abgesteckt. Für die Gartenarbeit unerläßlich waren Holzschuhe. Ich persönlich konnte mich damit nicht anfreunden.

Und es gab besondere Feste.

In unserer Gegend waren die meisten Einwohner evangelisch. Und im März stand ein besonderes Ereignis an. Es wurde die Konfirmatione gefeiert. Das geschah nach der 8. Klasse. Damit war für die meisten Jugendlichen auch der Schulbesuch zu Ende, denn normalerweise wurde zu der Zeit die Hauptschule besucht. Und nach der achten Klasse hieß es, hinaus in das Leben, ein Beruf wurde erlernt. Beginn des Lehrjahres war der 1. April.

Natürlich gab es in unserer kleinen Stadt auch eine Mittelschule (heute Realschule), ein Gymnasium und ein Lyzeum. Das Gymnasium wurde von den Jungen besucht, das Lyzeum von den Mädchen. Vor dem Besuch dieser 3 Schulen mußte damals erst eine Prüfung abgelegt werden und für die Eltern der angenommenen Schüler wurde es in der ersten Hälfte der 50-er Jahre teuer. Neben den Schulbüchern und dem üblichen Schulmaterial musste ein Schulgeld für die weiterführenden Schulen bezahlt werden. Das Schulgeld für die Mittelschule betrug 25 DM monatlich und für Gymnasium und Lyzeum mussten je Schüler 40 DM bezahlt werden. Und jede Schule hatte auch Vorschriften was die Kleidung für den Sportunterricht anbetraf. Die Ausgaben kamen dann also auch noch hinzu.

Wenige Monate nachdem ich auf der Mittelschule war (das war die 5. Klasse) wurde das Schulgeld abgeschafft. Und ich hatte Glück, dass ich überhaupt die Mittelschule besuchen durfte. Meine Eltern waren eigentlich der Meinung, Hauptschule reicht. Ein Mädchen heiratet ja doch.  Sie hatten nicht mit der Hartnäckigkeit meines Lehrers B. gerechnet, der unangemeldet bei meinen Eltern erschien und sie zum Umdenken veranlasste. Ich bin ihm bis heute sehr dankbar.

Ende der 50-er Jahre bin ich konfirmiert worden. Wenn ich mich richtig erinnere, war es der 08. März 1959. Ein Sonntag. Gefeiert wurde es bei uns im Haus. Eine Feier in einem Gasthaus? Das stand bei uns nicht zur Debatte.

Das Haus wurde geputzt, Lebensmittel wurden gekauft und ganz wichtig: ein Termin  mit der Kochfrau musste rechtzeitig vereinbart werden. Kochfrauen waren Hausfrauen, die gut und gerne kochten und sich so etwas zu den damals noch sehr niedrigen Einkommen dazu verdienten. Geholfen haben dann auch noch Nachbarn oder Bekannte. Es gab ja viel zu tun. Das Essen musste aufgetragen werden, das gesamte Geschirr wurde mit der Hand abgewaschen und wie häufig klingelte es an der Haustür, weil nette Leute eine Karte oder ein Geschenk abgeben wollten. Irgendwie war es damals selbstverständlich, dass man sich gegenseitig half. Meist musste man auch nicht darum bitten, die Hilfe wurde oft angeboten.

Konfirmiert wurde ich im Dom. Gut 30 Minuten Wegstrecke. Das ging man zu Fuß. Wie die meisten, hatten wir zu der Zeit kein Auto.

Die Konfirmandinnen trugen schwarze Kleider, die Jungen bekamen zu dem Fest ihre ersten Anzüge. Leider habe ich kein Konfirmationsfoto von mir gefunden.

Von den Eltern bekam man ein Gesangbuch. Mein Gesangbuch war in Leder gebunden und hatte einen Goldschnitt.

Dazu gehörte ein weißes Tüchlein. Meist war es ein Taschentuch mit weißer Spitze, dass mehr oder weniger kunstvoll drapiert wurde und dazu ein Zweig Maiglöckchen. Maiglöckchen habe ich jetzt nicht gefunden. Als Ersatz gibt es für das Foto etwas Buchsbaum.


Nach dem Gottesdienst gab es dann das Essen. Und gemessen an den heutigen Speisen war das relativ bescheiden. Aber für uns war es ein Fest! Zuerst gab es die sogenannte Hochzeitssuppe. Am Vortag wurden dafür schon Unmengen von kleinen Mettbällchen gedreht und Eierstich zubereitet. Das Hauptgericht bestand aus Schweinebraten, Erbsen und Wurzeln als Gemüse, Bohnensalat und Kartoffeln. Als Nachspeise (damals kannte ich das Wort Dessert noch nicht) gab es Vanillepudding mit Erdbeeren, die im Vorjahr eingekocht worden waren und Schokoladenpudding mit Vanillesoße. Die eingekochten Erdbeeren waren nicht mein Ding, die sahen nicht lecker rot aus sondern grau. Bei selbstgekochter Erdbeermarmelade ist das ähnlich. Nach einiger Zeit sieht sie grau aus.

Am Nachmittag gab es Kuchen. Keine Kunstwerke, es gab Bisquitboden mit Obst belegt. Das Obst kam meist aus der Dose. Ananas, Mandarinen und dazu vielleicht frische Weintrauben oder Banane. Und das Ganze mit viel Schlagsahne. 

Ach ja, fast vergessen hätte ich jetzt Omas Butterkremtorte. Dazu wurde ein Bisquitboden gebacken (übrigens: Oma schlug das Eiweiß mit einer Gabel steif!). Die Butterkrem bestand aus Vanillepudding der mit Butter aufgeschlagen wurde, die Füllung bestand aus eingekochten Stachelbeeren. Bestreut wurde die Butterkremtorte mit "Krokant". Nur bei uns wurde das nicht aus Mandeln gemacht, sondern aus Haferflocken. Mandeln waren teuer! Ich fand es damals total lecker! Auch wenn es keine Mandeln waren.

Was nicht fehlen durfte, war ein Butterkuchen. Wenn ein Fest anstand, dann wurden davon auch größere Mengen gebraucht. Das Blech im heimischen Backofen war zu klein. Aber es gab eine Lösung. Man konnte den Teig zum Bäcker bringen, es dort selbst auf einem seiner Bleche ausrollen. Dann belegte man es mit Butter, die man selbstverständlich mitgebracht hatte und bestreute es mit Zucker. Auch mitgebracht natürlich. In eine Ecke des Teiges wurde ein Namenszettel gesteckt und der Bäcker schob diese Bleche dann in den Ofen, nachdem das Brot gebacken war. Ich habe keine Ahnung, was man damals dafür bezahlen musste, aber ich denke, es war ein kleiner Betrag.

Was waren diese Kaffeestunden gemütlich. Und das Kaffeeservice von damals besitze ich noch. Erstaunlich, dass noch alles erhalten ist. Schließlich haben meine Großeltern es 1939 zu ihrer Silberhochzeit angeschafft. 1 Kaffeekanne, 1 Teekanne, Milchkännchen und Zuckerdose, 12 Gedecke und 2 Kuchenplatten habe ich. Für mich ist es ein besonderes Service, auch wenn es keine Kostbarkeit ist. Für das Foto habe ich es mal auf eine alte Kommode gestellt, auch noch eine Erinnerung.


Geschenke? Ja klar, Geschenke gab es auch. Die Nachbarn schickten ihre Kinder vorbei, die Karten, Blumen oder Geschenke abgeben sollten. Und die Überbringer durften sich dann ein Stück Butterkuchen nehmen. Das erklärt, warum große Mengen an Butterkuchen erforderlich waren. Damals war das sehr begehrt, ich weiß nicht, ob man heute noch jemanden damit erfreuen könnte.

Was gab es nun? Erstmal jede Menge Karten, über die man sich auch wirklich gefreut hat. Da hat doch jemand an dich gedacht, gratuliert dir zur Konfirmation und wünscht dir Glück, wie wunderbar. Und dann gab es Blumen. Jede Menge Blumen. Auf den Fensterbänken war kein Platz mehr frei. Alpenveilchen, Azaleen und eine Blume, die meine Oma immer Läuseblume nannte. 

Ich habe z.B. gehäkelte Einsätze für Kopfkissen bekommen. Auf Geheiß meiner Mutter habe ich die dann nach der Konfirmation zu einer Weißnäherin gebracht, die Kopfkissenbezüge für meine Aussteuer genäht hat. Aussteuer, ja, das war so ein Thema. Ich habe Geschirrtücher bekommen, Handtücher und Besteckteile aus Silber. An Zuckerlöffeln, Zuckerzangen, Sahnelöffeln usw. besteht in meinem Haushalt kein Mangel. Geld gab es nicht, ich kann mich wenigstens nicht daran erinnern. Aber ich durfte mich über einige Bücher freuen. Storms Werke, Schillers Werke usw.  Für mich als damalige Leseratte ein ganz wunderbares Geschenk. 

 Als kleines Beispiel seht ihr hier Storms Werke, einen der Zuckerlöffel und einen Kopfkissenbezug. Das Muster vom Zuckerlöffel, die "Hildesheimer Rose" war besonders beliebt. Dieser Kopfkissenbezug wurde noch nie benutzt. Das liegt daran, dass er keine normale Knopfleiste besitze. Auf beiden Seiten gibt es Knopflöcher. Und die Doppelknöpfe dazu passend habe ich bis heute nicht.

Für mich war nach der Konfirmation nicht gleichzeitig das Ende der Schulzeit, ich habe anschließend noch weitere zwei Jahre die Mittelschule besucht und mit Erfolg abgeschlossen. 


Genug für heute. Mit dem April Wetterquilt geht es weiter mit meinen Erinnerungen.



16 Kommentare:

  1. Liebe Renata,
    vielen Dank für deine Erinnerungen.
    Zwar bin ich etwas jünger als du, aber meine Konfirmation lief ähnlich ab.
    Der Zuckerlöffel mit den Rosen liegt hier auch noch im Besteckkasten. Der mit dem Silberbesteck, was eben nicht jeden Tag benutzt wird.
    Über all die Aussteuergeschenke habe ich mich als 14 Jährige nicht so sehr gefreut. Ich hätte lieber Geld gehabt, weil ich mir ein Mofa kaufen wollte.
    Auch meine Konfirmation wurde hier im Haus gefeiert. Dafür wurde das Wohnzimmer umgeräumt, damit alle Tische und Stühle rein passten, denn da kam die ganze Verwandtschaft! Und meine arme Mutter hatte das ganze Backen und Kochen (vorher) zu bewältigen.
    Und dann wurde stundenlang gespült! Ja, per Hand, genauso wie du es schreibst.
    Danke für die schönen Erinnerungen und LG Doris :o)

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  2. Hallo Renate, Du bist auf den Tag genau ein Jahr vor meiner Geburt konfirmiert worden :-) Meine Schwester und ich bekamen 1973 zur Konfirmation u.a. 19 Alpenveilchen ! Zu den Dingern habe ich seitdem ein gestörtes Verhältnis.

    Liebe Grüße
    Angelika

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  3. Liebe Renate
    Sehr interessant deine Erinnerungen, einiges erinnert mich auch an meine Kindheit. Bei uns wurde die, bei uns Firmung genannt, nicht so gefeiert. Es kam nur der Firmpate mit Familie und meine Familie und das Firmkleid war hier weiß. Auch Aussteuer gab es hier nicht die bekam man bei der Heirat. Schöne Erinnerungen an vergangene Zeiten. Auch das Geschirr sieht fast so aus wie das meiner Eltern, hab auch noch so einige Sachen die heute doch schon kleine Schätze sind.
    Liebe Grüße Maria

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  4. Liebe Renate
    Deine Erinnerungen sind ganz ähnlich wie meine, besonders das was Du zu Deiner Konfirmation erzählst. Ich habe auch solche Häkeleinsätze aus der Zeit und verarbeite sie in meinem Weißwäschequilt. Das komplette Besteck "Hildesheimer Rose" hole ich oft aus der Schublade unserer Kommode, ein altes Schätzchen.
    Die unteren Schubladen sind sehr tief und bieten viel Platz für die Tischwäsche. Meine Temperaturdecke ist im Zackenmuster gehäkelt und ich habe sie in Jahreszeitendecke umbenannt. Winter und Frühling sind fertig. Ich werde in den nächsten Tagen mal ein Foto an Nana schicken. LG Christa

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  5. Hallo Renate,
    ich lese so gerne deine Erinnerungen! Es ist so schön in diese Zeit mitgenommen zu werden. Ich bin in den siebziger Jahre konformiert worden, da gab es Geld Geschenke und ich war traurig, nichts Besonderes bekommen zu haben!
    Das Geschirr ist so süß!
    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
    Lieben Gruß
    Geli

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  6. Liebe Renate,
    wie schön, dass es mit Deinem Wetter voran geht. Das Jahr 2020 sieht wohl in allen Gegenden ähnlich aus. Wir hatten diesen unheimlich kalten 1. Januar und dann war der Winter vorbei...
    Meine Konfirmation war 1976, in der DDR ein Fest, das nur sehr, sehr wenige Kinder erlebten. Das war eine Zeit, da mischten sich die alten Traditionen mit moderneren Ideen. Ich bekam natürlich Aussteuergegenstände, Tisch- und Bettwäsche, umhäkelte Taschentücher jede Menge, aber auch Goldschmuck und auch ein bisschen Bargeld. An Pflanzen kann ich mich nicht erinnern. Ich hatte ein (hässliches) dunkelblaues Kostüm mit weißer Bluse. In lebhafter Erinnerung ist mir dagegen das zartrosa Leinenkleid, das mir meine Tante anlässlich der Konfirmandenprüfung, die eine Woche vorher im Gottesdienst stattfand, genäht hatte.
    LG
    Elke

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    1. Diese Doppelknöpfe habe ich bestimmt noch im Haus (oder sollte ich sie entrümpelt haben??) Denn solche Bettwäsche habe ich nicht mehr.

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  7. Das ist ja toll, nicht nur Dein Wetter, sondern Deine Erinnerungen.
    Siehst Du, so hat jede ihre eigene Geschichte und eine mehr oder weniger starke Bindung an Familie, Dort oder Traditionen.
    Meine Eltern waren beide aus der Kirche ausgetreten (ich bin jedoch getauft) und es gab nie eine Konfirmation, in meiner ganzen Familie nicht. Ich wußte nicht mal was das ist, als meine Kinder dann vor ein paar Jahren so alt waren. Ich hatte keinen blassen Schimmer davon, was für Bräuche es gibt, noch was man so alles macht. Erstaunt war ich, als Umschläge kamen von Fremden... ich schämte mich dafür, weil ich so völlig unbedarft und naiv sowie unwissend in diesen Tag startete.
    Als ich 14 war und kurz vor meinem 15. Geburtstag war, lebte ich mit meinen Eltern und Schwester in Mexiko, dorthin waren wir für ein paar Monate ausgewandert. Auch eine Erfahrung, die so manch Eine gerne gemacht hätte und so wie es aussieht, kann man anscheinend nie beides haben.

    Nana

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  8. Hallo Renate,
    vielen Dank für deine Erinnerungen. Ich bin in den 80er Jahren konfirmiert wurden. Getragen wurde ein dunkelblauer Rock mit Weste und einer weißen Bluse. Ein eigenes Gesangsbuch habe ich nicht bekommen, aber das von meiner Mama sah genauso aus, wie deins. Auch ein kleines Sträußchen mit Maiglöckchen in einem Taschentuch trugen wir jungen Damen.
    Das Mittagessen wurde in einem Lokal eingenommen und das anschließende Kaffeetrinken dann zu Hause. Zu meiner Zeit gab es schon Bargeld, aber ich habe auch Handtücher geschenkt bekommen.
    In der Nachbarschaft musste ich mich danach persönlich bedanken gehen und darauf sagte eine Nachbarin, die jünger als meine Mama war, dass sie mich nun in Zukunft "siezen" müsste/würde. Und sie tat es wirklich. Ich fand das total unpassend. Wenn ich dagegen an andere Nachbarn denke, die duzen mich heute noch, wenn ich sie beim Besuch meiner Mama treffe.
    Ein schönes Wochenende und liebe Grüße, Manuela

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  9. Liebe Renate,
    was für schöne Erinnerungen. Bei uns war die Konfirmation am Sonntag vor Ostern (Palmsonntag), ich bin Ende der 80er Jahre konfirmiert worden und ich hatte neben der Konfirmation auch Jugendweihe, die wurde damals größer gefeiert. Keine Jugendweihe zu machen, hätte auch Konsequenzen haben können... War damals so. Ich kann mich auch noch erinnern, dass wir damals zum Bäcker Zutaten für Bienenstich gebracht haben, den hat er dann für uns gebacken. Und in der Nachbarschaften haben wir dann nach dem Fest als Dank für Karten und Geschenke ein paar Stücken Kuchen gebracht. Irgendwie ist es doch überall ähnlich gewesen. Auch ich bekam Aussteuer geschenkt, einen Besteckkasten, Unmengen an Hand- und Geschirrtüchern, Gläser, aber auch Schmuck und Geld. Von meinen Eltern bekam ich u. a. ein 5-bändiges Lexikon (war damals unheimlcih schwer zu bekommen), als der letzte Band erschien, war die DDR Geschichte und damit der Inhalt der ersten 4 Bände völlig überholt. :-) Und meine Mutter war damals so froh, dazu gekommen zu sein, als es die Reihe gab.
    Liebe Grüße Viola

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  10. Deine Geschichte habe ich gerne gelesen und freue mich auf die Fortsetzung. Konfirmation hatte ich nicht, nur Jugendweihe. Die Feier war klein, im Familienkreis, denn die Familie war groß. Und Geschenke- ja: Handtücher, Geschirrtücher, Unterröcke(die ich nie getragen habe), Kaffeelöffel, aus meiner jugendlichen Sicht damals keine schönen Geschenke. Was ist an einem Geschirtuchset in diesem Alter toll??? Von meinen Eltern bekam ich etwas, was ich heute noch habe, nämlich meine erste Armbanduhr. Wie war ich stolz. Schöne Erinnerungen kommen auf. Danke. Beste Grüße von Rela

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  11. Liebe Renate, wie immer war es eine interessante Reise in die Vergangenheit. Ich muss dabei lächeln, denn es gleicht in vielen Dingen meinen Erfahrungen und Erinnerungen. Schulgeld gab es zu meiner Zeit nicht mehr, aber trotzdem sind viele Arbeiterkinder in der Hauptschule hängen geblieben.
    Ich hab noch Taschentücher, Tortenschaufeln, einen Armreif und eine Halskette von meiner Konfirmation (und bei meiner Schwester in Deutschland hängt noch ein Handtuch von damals - gute deutsche Qualität ist nicht kleinzukriegen!) Auch bei uns wurde im Haus gefeiert, die Oma hat mitgeholfen beim Kochen. Schweinebraten, Rinderbraten, dazu Spätzle. Kaffee und Kuchen am Nachmittag und dann noch kalte Platten am Abend. Eigentlich hat man den ganzen Tag gegessen ;-)))
    Ach, und mein Konfirmandenkleid war ein gebrauchtes von einem Nachbarkind. Das hatte deren Mutter selbst genäht. Hat 30 Mark gekostet! ;-))) War aber nicht rein schwarz, sondern hatte eine weiße Spitzenpasse und ich glaube ein Bolero Jäckchen dazu.
    Ich freue mich schon auf die Fortsetzung deiner Erinnerungen!
    LG Ursula

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  12. Hallo Renate, der Wetterquilt wird richtig toll, gut zu erkennen die Unterschiede.
    Danke für die schöne alte Geschichte, vieles erinnert mich daran was meine Großmutter erzählt hat. Bei uns war es so - komischerweise, dass die Jungs evangelisch wurden und die Mädchen katholisch, und meine Onkel haben mir einiges über ihre Konfirmationen erzählt.
    Ich selbst bin auch katholisch und hab damals bei meiner Kommunion ein goldenes Kreuzchen an einer Kette bekommen dass ich auch heute noch trage. Und ein Gesangbuch gehörte auch zu meinen Geschenken. Ist sich doch ähnlich.
    Hab ein schönes Wochenende, Martina

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  13. Liebe Renate, was für schöne Erinnerungen. Im Gegenzug zu deiner Konfirmation ging es bei und richtig modern zu. Ich durfte schon eine Lange Hose tragen selbstgenäht vom Mama die so weit am Bein war das die aussah wie ein Rick. Dazu eine weiße Bluse. Die Feier, jawohl zu Hause. Mit selbst gekochtem und gebacken. Das war bei uns die Schwarzwälder Kirschtorte. Aussteigergeschenke gab es auch darunter eine Schale deren Zweck mir erst Jahre später offenbarte. (Zum Fingerabspülen bei Tisch.) Nie gebraucht aber ich habe sie immer noch. Blumen ja Blumen gab es auch aber auch schhon Geld. Man beachte von meinen Großeltern. Damit ich davon meine Musikanlage kaufen konnte musste ich mit meinen Eltern ganz schön kämpfen.
    Wir haben auch die Konfirmationen unserer Kinder zu Hause gefeiert. Es war Platz, das Geld knapp. Nur die unserer Jüngsten. Da haben wir einen Raum gemietet.
    Danke das du deine Erinnerung mit uns Teilst.
    Liebe Grüße, Marita

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  14. Eine schöne Zeitreise, da drängen sich eigene Erinnerungen auf. Zu meiner Zeit gab es schon Geld für Musikgeräte oder Moped. Die Zeiten ändern sich.
    Würdest Du den den Häkeleinsatzkissenbezug benutzen wenn Du Doppelknöpfe hättest?
    LG Ute

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  15. Was für eine schöne Zeitreise! Aber was sind denn Doppelknöpfe? Ich hab das noch nie gehört.
    Christina

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